Liebe Freunde unserer Retreat-Programme, unter bestimmten Voraussetzungen führen wir weiter persönliche Termine
für Kleingruppen-Retreats in der Nähe des Bodensees durch. Bitte sprechen Sie uns vor der Buchung an.


podcasts and leaves

Bis auf Weiteres bieten wir alle unsere Programme aus Gründen der Fürsorge füreinander
und Solidarität ausschließlich
live-online an. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.


podcasts and leaves

Hier finden Sie immer wieder aktuelle Podcasts und 'Leaves'... also 'Blätter'.
In beiden Fällen sind es Gedanken und Texte zu den wichtigen Fragen,
die auch in unserem Retreat-Programm eine Rolle spielen.

Viel Freude beim Hören, Sehen, Lesen, beim Nachgehen und Entwickeln des für Sie Eigenen darin!


» Es gehört ein außerordentlicher Mut dazu, sich selbst zu sein, selbständig zu sein im Denken, im Fühlen, in seinem ganzen Leben. Nicht von anderen abhängig zu sein innerlich, sich nicht von der Bequemlichkeit der Anpassung treiben zu lassen oder von seinen Ängsten...

Ein eigenständiges Leben zu führen, das aus der Leidenschaft und Energie, die in der Klarheit liegen, entspringt, ist die Voraussetzung für Freude und Erfüllung...

Dazu müssen Sie aber sich selbst sein wollen und dieses Selbst, das Sie sind, auch verstehen wollen. Sie müssen bereit sein, Fragen zu stellen; damit fängt alles andere an... Nicht damit, dass Sie wiederholen, was andere gedacht haben. «


das human mind projekt

Wir tragen verschiedene geistige Vermögen in uns. Wenn wir sie nutzen wollen, ist es von Vorteil, wenn wir ein Verständnis davon entwickeln, welche es sind, wie sie arbeiten und wie sie zusammenwirken. Jede Art der geistigen Entwicklung basiert darauf, welchen Zugang wir zu unseren geistigen Vermögen, der gesamten Struktur des Geistes und der darin wirkenden Dynamiken haben.

"Alles, was wir darauf aufbauen, jede sprirituelle Praxis, jede Vorstellung von uns, der Welt und der Beziehung zwischen beiden, jeder Glaube, jede Philosophie und sogar jedes einfache, vielleicht unreflektierte Weltverständnis basiert auf diesem grundsätzlichen Gefüge unseres Geistes und wie wir es verstehen." (Bernhard Kaschek)

Hier können Sie 5 Videos aus dem HUMAN MIND PROJEKT sehen. Sie sind wähend eines Reatreats für eine Kleingruppe in Deutschland entstanden.





Teil 1 / 3

Teil 2 / 3

Teil 3 / 3


Spiritualität und Angst
Liebe und Freiheit
Wege zur Weisheit

Illusion als Lebensstil, Teil 1
Illusion als Lebensstil, Teil 2
Illusion als Lebensstil, Teil 3

ÜBER DEN TOD, Teil 1 von 3

ÜBER DEN TOD, Teil 2 von 3

ÜBER DEN TOD, Teil 3 von 3


ÜBER DAS EGO UND SEINE STRATEGIEN IN DIE ABWESENHEIT VOM LEBENDIGEN ZU GELANGEN. Teil 1 von 3

ÜBER DAS EGO UND SEINE STRATEGIEN IN DIE ABWESENHEIT VOM LEBENDIGEN ZU GELANGEN. Teil 2 von 3


ÜBER DAS EGO UND SEINE STRATEGIEN IN DIE ABWESENHEIT VOM LEBENDIGEN ZU GELANGEN. Teil 3 von 3


Podcasts and Leaves

Hier finden Sie Leaves ('Blätter') zu den Themen, mit denen wir uns auch während unseres Retreats befassen werden.

  • Spiritualität und Angst

    Viele Menschen interessieren sich heute für das, was sie als ‚Spiritualität‘ bezeichnen. Es gibt immer wieder solche Begriffe, die in Mode kommen und dann wieder verschwinden. Einer davon ist ‚Spiritualität‘, früher war es ‚Erleuchtung‘. Offen gestanden ist dieses Wort mittlerweile so ausgelaugt und fade geworden, dass sein Gebrauch kaum mehr einen Sinn macht. Es bezeichnet ja wirklich alles und nichts. Man kann immer wieder einmal solche Sätze hören, dass ein bestimmter Mensch ‚so spirituell‘ oder eben ‚gar nicht spirituell‘ sei. Ich frage mich, was damit ausgesagt werden soll. Geht es bei der Beschäftigung mit Spiritualität vielleicht noch am ehesten um die Sehnsucht nach etwas Geistigem, nach etwas Höherem, etwas Reinem, Perfekten? Ist es das, was Sie mit ‚Spiritualität‘ meinen? 


    Sprechen Sie demnach von Ihrer Sehnsucht, wenn Sie dieses Wort benutzen? Oder meinen Sie vielleicht bestimmte Praktiken, Meditationsformen, Yoga, QiGong, Räucherrituale, Gottesdienste? Oder eine Mischung aus beidem? Ihre Sehnsucht und bestimmte Praktiken, die dieser Sehnsucht Ausdruck verleihen? Vielleicht ist die Frage viel interessanter, was Sie dieses Höhere, Reinere, Perfekte überhaupt suchen lässt. Was bringt Sie dazu, dies anzustreben? Und warum wollen Sie es erlangen?


    Sehen Sie, dieser Begriff ‚Spiritualität‘ meint im Ursprung ‚Geistiges‘, oder ‚Hauch‘, er bezeichnet offenbar etwas sehr Flüchtiges, schwer Greifbares. Das schwer Greifbare ist für uns Menschen sehr verführerisch, denn wir können alle möglichen Geschichten da hineinpro-jizieren. Eine 12-Zoll Schraube bietet dagegen wenig spekulative Projektionsmöglichkeiten. 


    Der Begriff ‚Spiritualität‘ meint auch bestimmte Haltungen, die das Verbundensein mit dem Geistigen, einer höheren Macht, dem Jenseits oder der Unendlichkeit ausdrücken sollen. Das sind auch solche flüchtigen Begriffe. Es bleibt schwer greifbar. Sicher ist, dass gerade diese Haltungen und die daraus abgeleiteten Wahrheitsansprüche der Grund vielerlei Konflikte sind; innerer wie äußerer. 


    Alle diese sog. spirituellen Richtungen, zu denen auch die großen Religionen gehören, und ihr Wunsch, eine ‚höhere Realität‘ zu erfahren, oder wenigstens doch viele Geschichten darüber zu erfinden und permanent zu wiederholen, entspringen eigentlich doch nur der Angst des Menschen. Angst vor einer Welt, in der es Krankheit und Tod gibt, Kriege, Hunger und Armut, Ausbeutung, in der es keinen einzigen erfolgversprechenden Weg zu einer geglückten Existenzsicherung für den einzelnen und die vielen gibt; es gibt keinen dauer-haft sicheren Schlupfwinkel für uns. Wir wissen, eines Tages werden wir sterben. Aber wir wissen nicht wann. Es kann in jedem Moment sein. Oder nicht? Wo wollen wir uns vor dieser Tatsache unseres Lebens verstecken?


    Es scheint vor diesem Hintergrund quasi natürlich, dass sich die Menschen etwas ausdenken müssen, das ihnen diese Angst nimmt. So könnte man sagen, dass die Spiritualität des Menschen ihren Anfang in der Wahrnehmung und Einsicht in die eigene Sterblichkeit hat. Aus dieser Angst sind alle Mythen, Kulte und Rituale, sind alle diese Erfindungen hervorgegangen. Sie entspringen dem Horror, den die Menschen angesichts der eigenen, letztlich permanenten Lebensbedrohung -oder beim Anblick des Todes, der über andere kommt, empfinden. Der erste klare Anblick dieses Endes und seiner Konsequenzen, ist für die meisten Menschen ein Schock, etwas Unvorstellbares, die Gewissheit, selbst einmal sterben zu müssen, etwas Furchtbares, das gerne und mit allen Mitteln zur Seite geschoben wird.


    Dies kann man sehr gut durch spirituelle Überzeugungen und ganze spirituelle Parallelwel-ten. Ein ganzes aufwändiges System an Bildern, Texten, Priestern, Mächten, Haupt- und Nebenfiguren wird von den interessierten Gründern, Verwaltern und Gläubigen dieser Systeme ins Leben gerufen und am Leben erhalten. 

    Das Geistige also, wie es die meisten Menschen verstehen, ihre sogenannte ‚Spiritualität‘, entspringt offenbar der Angst. Dieses Geistige ist also eine Illusion, die aus der Angst entspringt und aus Angst aufrecht erhalten wird. Egal, ob es in diesen Systemen um Er-leuchtung oder das Einssein mit etwas Höherem, dem Kosmos oder einem Gott geht.


    Warum müssen wir solche Vorstellungen überhaupt entwickeln, Vorstellungen, die aus Angst und Vergleichen kommen? Wir vergleichen uns, d.h. die Vorstellung, die wir von uns selbst haben, mit der Vorstellung, die wir von etwas Höherem, etwas Perfektem haben. Merken Sie, wie absurd das ist? Merken Sie, dass Sie dadurch das genaue Gegenteil von dem erzeugen, was Sie angeblich erzeugen wollen? Nein? Dann bleiben wir zunächst beim ‚Vorstellungen haben‘.


    Ich mache mir also eine Vorstellung, eine Idee von mir. Diese Idee wird immer limitiert sein, nicht wahr? Denn wie könnte ein endliches, limitiertes Wesen wie der Mensch mit einem nur sehr begrenzten Zugang zu Wirklichkeit und Wahrheit andere Ideen hervorbringen als solche, die sehr limitiert sind? Ich habe dann also als erstes eine limitierte Idee von mir selbst erzeugt. Und dann mache ich mich daran, mir eine Idee von der Perfektion, vom Höheren, von Gott zu machen. Wie könnte denn aber ein Wesen, das nicht einmal von sich selbst eine klare, vollständige Vorstellung hat, eine angemessene Vorstellung von der Perfektion, vom Göttlichen entwickeln? Aber genau das haben alle Religionen getan und tun alle spirituellen Schulen mehr oder weniger. Und dann gibt es Verwalter dieser Ideen, die ganzen Priester und Gurus, die eigentlich nichts anderes tun, als die Phantasien anderer oder ihre eigenen zu verwalten und zu propagieren.


    Schauen Sie, ich möchte niemanden kränken oder von etwas überzeugen, aber Sie können doch ganz einfach sehen, was ich meine. Und wenn Sie es sehen, können Sie sich fragen, ob Sie tatsächlich in einer Fiktion leben möchten oder nicht. 


    Denken Sie auch einmal an den Respekt, den man diesen Dingen entgegenbringt. Er entspringt auch der Angst und ist daher gar kein Respekt, sondern eben Angst. Ich mache meine Gebete, meine Verneigungen, tue gute Werke, versuche, meine Instinkte zu unter-drücken und mir eine Moral zu geben, weil ich Angst habe. Denn tue ich all das nicht, dann sündige ich und werde früher oder später dafür bestraft. Das ist in allen diesen spirituellen Parallelwelten so. Die Strafe ist jeweils unterschiedlich angelegt und entspricht den jewei-ligen kulturellen Vorstellungen, aber sie ist immer vorhanden und weil ich nicht bestraft werden will, passe ich mein inneres und äußeres Leben diesen frei erfundenen Systemen an. Denn dann werde ich außerdem belohnt. Und ich darf immer die Gewissheit haben, dass meine eigenen erfundenen Vorstellungen besser und wahrer sind, als diejenigen aller anderen.

     

    Die Vorstellung, die ich von mir habe und die, die ich von einem perfekten Wesen oder Zustand meiner selbst habe, wurden beide von mir angefertigt. Entweder habe ich sie völlig von anderen übernommen oder dann ein wenig abgewandelt und mir zu eigen gemacht. Aber ich bin immer ihr Erzeuger, denn ich platziere und modifiziere sie in meinem Bewusstsein, gebe ihnen Raum, nähre sie.

     

    Diese Vorstellungen sind frei erfunden und halten keiner noch so nachsichtigen Prüfung stand. Oder? Ich vergleiche also eine der von mir erzeugten Vorstellungen mit einer anderen von mir erzeugten Vorstellung. Beide Vorstellungen entspringen meiner Phantasie, meinem limitierten Verstand. Und der Vergleich beider limitierter und fantastischen Vorstellungen soll mir dann den richtigen Weg zeigen, meine Probleme zu lösen, soll mir helfen, mich zu entwickeln, zu verändern. Wie soll das eigentlich möglich sein?... Ich möchte nur, dass Sie darüber nachdenken. Denn Sie können nicht frei sein, wenn Sie in solchen Welten leben möchten, als wäre Ihre geistige Welt eine Art Roman.


    Die Bewegung in solchen Welten jedoch ist verlockend; man kann eine Zeitlang glauben, man wäre sicher. Aber diese Sicherheit ist trügerisch. Sie teilen Ihre Phantasien mit ande-ren, die dieselben Vorstellungen haben. Sie bestärken sich gegenseitig in ihren Phantasien. Und je öfter Sie sie wiederholen, desto mehr erscheinen sie Ihnen als wahr und wirklich. Ihre Intensität nimmt durch Wiederholung zu, und auch die kleinen Modifikationen, die Sie sich gestatten, bestärken das alte Konstrukt, das immer noch der Kern Ihrer Phantasie ist. Und solchen Konstrukten, den Ideen und Empfindungen, die aus solchen Parallelwelten kommen, vertrauen wir bedeutsame Entscheidungen für unser Leben an, richten unser Leben gar vollständig an deren Forderungen aus.


    Ist das nicht absurd? Wie kommt es, dass wir die Dinge nicht sehen können und wollen, wie sie sind, dass wir immer in solche parallelen Ersatzwelten fliehen müssen und ihre Bedeutung und Wirksamkeit auch noch dadurch permanent erhöhen, dass wir ihre Regeln -die ja auch frei erfunden sind, befolgen, dass wir andere zur Befolgung derselben Regeln missionieren wollen, dass wir ganze Gesellschaften versuchen, daran auszurichten. Haben wir nicht schon genug Elend, Kriege und Konflikte dadurch gesehen in unserer Geschichte? Offenbar nicht, sonst würden wir ja anders handeln.


    In all diesen Dingen gibt es keine Sicherheit… Heute sagen viele Menschen, dass sie die Wahrheit ihrer Meinungen ja ‚spüren‘ könnten, eine Ansicht, eine Meinung fühle sich so stark an, wie eine Gewissheit sich nur anfühlen könne. 

    Sie nehmen also die Intensität ihres Gefühls als Ausweis für die Wahrheit ihrer Überzeugun-gen und Vorurteile. Ich frage nochmals, ist das nicht absurd? Gerade unsere Gefühle, was wir schätzen oder ablehnen, sind bestimmt von unserer Herkunft, unserer Prägung. Im Bereich der Gedanken lehnen wir diese Prägungen oft ganz entschieden ab, wir wollen nicht so denken wie unsere Eltern und schon gar nicht so sein. Tatsächlich sind wir unseren Gefühlen gegenüber nicht auf die gleiche Weise kritisch. Aber vielleicht sollten wir dies sein. Sie stammen letztlich aus derselben Quelle, sie sind in Teilen ererbt in Teilen anerzogen und auch auf subtile Weise durch die uns umgebende Kultur in uns eingedrungen.


    Warum sollten wir also unseren Gefühlen Gehör schenken, mehr Gehör als unseren Gedanken, wenn es um die Erkenntnis der Wahrheit geht? Aber sehr viele Menschen tun dies heute, sie haben ihre Gefühle in den Status eines sicheren Wahrheits- und Richtigkeitsindi-kators erhoben, sie sprechen davon, dass sich etwas ‚richtig anfühle‘. Aber fühlt es sich nicht auch für den Trinker richtig an, jetzt eine Flasche Whiskey zu trinken, fühlt es sich nicht auch für den Mörder richtig an, jetzt den Schuss abzugeben?

      

    Wissen Sie, das ist doch alles ziemlich fragwürdig. Aber wenn Sie das nicht durchschauen, wenn Sie alle diese Parallelwelten, in die Sie im Laufe Ihres Lebens hineingeraten sind, nicht hinterfragen, dann werden Sie nicht frei sein können. Aber mit der Freiheit beginnt erst alles andere.«

  • Anwesenheit und Abwesenheit im eigenen Leben

    » Viele Menschen wollen eigentlich nur eines: einschlafen, unbewusst bleiben, abwesend sein. Sie haben so viel Stress mit allem, mit ihrem sog. ‚Leben‘, das eigentlich ein Hamsterrad ist, in dem sie feststecken und das sich viel zu schnell dreht. In diesem Hamsterrad müssen zu viele Rechnungen zahlen, zu viele Stunden mit einer Arbeit zubringen, die sie nicht interessiert und die am Ende keinen Sinn ergibt, zu vielen Ersatzbefriedungen nachgehen, Vergnügungen, Hobbys, die sie für all das Verpasste entschädigen sollen. Sie sind eigentlich immer überlastet und völlig ausgebrannt. In solch einem Zustand müssen sie Ablenkungen geradezu als etwas Lebendiges, Erstrebenswertes erleben und sich damit belohnen. Ablenkungen sind kurze Unterbrechungen des Hamsterradlaufes. Am besten wäre eine Pille, die sie am nächsten Tag in einem herrlichen Strandhaus aufwachen ließe, mit einem jungen durchtrainierten Körper, vielleicht sogar mit einem IQ von 150 und einem Sportwagen in der langen, geschwungenen und baumgesäumten Auffahrt zum Haus.

      

    Wollen Sie das auch? Ist das nicht eine herrliche Vorstellung? Nun, aus genau diesem Grunde haben wir all die Probleme in der Welt, die Kriege, die ungerechte Eigentumsvertei-lung, die Gleichgültigkeit gegenüber Notleidenden. Aus genau diesem Grunde funktionieren die Ablenkungsstrategien der Politiker, der Unternehmen, des Fernsehens, der Nachrich-tensender, der Sozialen Plattformen. Sie funktionieren, weil wir diese Dinge wollen. Und das Wollen dieser Dinge braucht keine Wachheit. Dabei müssen wir immer viel weniger denken, als wenn wir anwesend wären. Das kommt unserem normalen geistigen und körperlichen Sparverhalten sehr entgegen. Stattdessen dürfen wir unsere Träume und die Dinge konsumieren, andere Menschen, Tiere, wir dürfen uns immer mehr ablenken lassen. Und das System, in dem wir leben honoriert diesen Lebensstil positiv und deklariert ihn als 'erstre-benswert'.

     

    Ab einem gewissen Zeitpunkt sind solche Menschen nur noch wie ‚The Walking Dead‘… Wenn man ihnen in die Augen schaut, dann ist darin kein Licht mehr zu sehen, kein Leben zu erken-nen, keine Wachheit, nichts. Eigentlich starren sie nur noch auf ihre Smartphones und hoffen, durch ein paar Likes ihrer Postings ein Stückchen Lebenssinn zu erhaschen. Solche Nebensa-chen wie die ganzen Sozialen Plattformen sind deshalb genau zur Hauptsache für die meis-ten Menschen geworden und sind deshalb auch ein solcher wirtschaftlicher Erfolg für ihre Betreiber.Es geht um ein bisschen Beachtung, um ein bisschen Liebe, denn das ist offenbar noch besser als gar nichts. Und dieses bisschen Beachtung lässt uns weiterschlafen. Wir brauchen in unseren realen Beziehungen gar nicht anwesend zu werden. « 



  • Liebe und Freiheit

    Wenn man verstehen will, was Liebe ist, so kann man dies nicht, ohne zu verstehen, was Freiheit ist. Vielleicht klingt, was ich sage zunächst einmal fremd, aber Sie müssen frei vom anderen und auch frei von sich selbst sein, wenn Sie lieben wollen. Sonst 'haben Sie einfach eine Beziehung', wie viele heute gerne sagen. 


    Eine ‚Beziehungen haben‘, hat nichts mit Liebe zu tun, noch nicht einmal damit in guten, wenigstens für alle funktionierenden Beziehungen zu sein.

    Die Menschen, die ‚Beziehungen haben‘, gehören sich natürlich in einer gewissen Weise an. Und die Wirklichkeit ihres alltäglichen Lebens definiert diese Zugehörigkeit, nicht, was sie sich darüber ausdenken und erzählen. 


    Einem anderen anzugehören, ihm zu folgen, von einem anderen irgendwie seelisch gestützt zu werden und dadurch auch abhängig zu sein -dadurch entstehen viele Dinge, die Sie wahr-scheinlich nicht wirklich haben möchten, die aber etwas mit Ihrem Verständnis von Liebe zu tun haben. Aus diesem Angehörigsein entstehen solche Dinge wie innere Unruhe, Sorge, Ablehnung, Hass und z.B. auch Angst  -nämlich die Angst, den anderen zu verlieren und daraus wieder entstehen Eifersucht und Schuldgefühle. 


    Und solange Angst da ist, kann keine Liebe in Ihre Beziehung kommen. Ein Mensch, der immer von Angst beherrscht wird, kann niemals wissen, was Liebe ist. Auch haben Senti-mentalität und Gefühlsüberschwang nichts mit Liebe zu tun. 

    Und Liebe ist auch viel mehr als nur eine Art Vergnügen und das Begehren des anderen. Liebe hat damit überhaupt nichts zu tun. Das können Sie auch alles ohne Liebe haben. Das sexuelle Begehren oder das Begehren einer seelischen Stütze, einer Orientierung, all das hat nichts mit Liebe zu tun. 

    Liebe ist auch nicht das Ergebnis von Gedanken, die sich jemand gemacht hat. Denn Gedan-ken sind immer aus der Vergangenheit gespeist. Also auch daraus kann keine Liebe kommen. Sie können Liebe also nicht aus Büchern lernen.


    Liebe und Eifersucht haben auch nichts miteinander gemeinsam. Das Einengende der Eifer-sucht, das exklusive Besitzenwollen des anderen ist der Liebe fremd. Interessanterweise -und nur am Rande bemerkt, haben sich die meisten Kulturen darauf verlegt, diese Exklusivität der sog. Liebesbeziehung geradezu als ihr herausragendes Merkmal zu propagieren, es mit der Liebe gleichzusetzen und auch institutionell in der Ehe zu fixieren. 


    Viele Dinge gehören dazu, um zu verstehen, was mit Liebe gemeint ist. Wenn Sie die Liebe kennen, werden Sie zum Beispiel auch niemandem folgen; denn Liebe gehorcht nicht, sie ist auch keine Abhängigkeit und sie ist nichts Exklusives. 

    Und es gibt in der Liebe weder Wertschätzung noch Geringschätzung. Das sind nur psycho-logische Begriffe, die nichts beitragen oder erklären, was Liebe bedeutet. 


    Ich habe nun viele Dinge darüber gesagt, was die Liebe nicht ist und vielleicht erwarten Sie sich endlich eine positive Definition, die Ihnen genau sagt, dass dies oder jenes die Liebe sei, bspw. wenn Sie sich auf eine bestimmte Weise freudig aufgeregt fühlen, wenn sie eine bestimmte Person sehen oder an sie denken. Aber auch das ist Liebe nicht, es ist nur freudi-ge Aufregung. 


    Liebe ist kein Gefühl, auch wenn das vielleicht die meisten Menschen denken. Liebe geht manchmal vielleicht mit einem Gefühl einher, die Freude bspw. mit jemand anderem zu-sammen zu sein, mit ihm oder ihr die Gegenwart zu teilen. Dann kann also das Gefühl der Freude mit hineinspielen. Aber Liebe als solche ist kein Gefühl und was sie ist kann nie in Gefühle oder Gedanken gebracht werden. Sie ist ja vielmehr als das. Liebe ist immer leben-dige Gegenwart und existiert nur da. Sie ist nicht in einem 'Ich werde lieben' oder 'Ich habe geliebt.' Sie ist lebendige Gegenwart oder gar nicht.

     

    Wie können wir wirklich wissen, was es bedeutet, jemanden zu lieben, ohne Eifersucht, ohne Hass, ohne Ärger, ohne den Wunsch, sich in das, was der andere tut oder denkt, einzumischen, damit er es einem recht macht, ohne zu urteilen, ohne zu vergleichen? Wie können wir jemanden auf diese Weise lieben?


    Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach und wenn Sie wirklich eine Antwort auf diese Frage hätten, dann wüssten Sie schon sehr sehr viel darüber, was Liebe ist und sein kann. Der Antwort auf diese Frage müssen Sie sich mit all Ihrer Leidenschaft und all Ihrer Weisheit widmen, sonst werden Sie weiter ‚Beziehungen haben‘ aber keine Liebe kennen.

  • Das Grundrauschen der Normalität

    »Stellen Sie sich vor, Sie leben am Meer. Immer ist da dieses Brandungsgeräusch, das Kommen und Gehen der Wellen, dieses an- und abschwellende Rauschen des Wassers und des Windes. Dieses Rauschen ist immer da und so normal, es ist permanent so präsent, dass es Ihnen gar nicht mehr auffällt. Es ist einfach immer da und erstaunt Sie gar nicht mehr, egal in welcher Variation es an Ihr Ohr dringt. Sie geben keinerlei Aufmerksamkeit mehr da-rauf.Und so ist es mit allen anderen Dingen auch; mit Ihrer Arbeit, Ihren Beziehungen, Ihrer Ernährung, Ihrer Weise zu denken und zu empfinden, zu reagieren. Und wenn Sie dieses Rauschen, an das Sie sich so gewöhnt haben, nicht mehr hören und deshalb auch nicht hinterfragen, dann werden Sie es zu keiner wirklich bedeutsamen Veränderung in Ihrem Leben bringen, auch, wenn Sie sich diese vielleicht noch so sehr wünschen. Jeder Tag wird so sein wie der davor und jeder Tag davor wird so sein, wie alle, die noch kommen werden. 


    Dieses Grundrauschen müssen Sie befragen, nicht nur die Störungen dieses Grundrauschens, die als sog. ‚Schicksalsschläge‘ oder irgendwie besondere Ereignisse sich in Ihr beruhigtes, einförmiges Leben drängen. Das Grundrauschen ist der Hintergrund, das Fundament auf dem all dieses besonderen Ereignisse stattfinden. Und dieses Fundament, der Unterbau des Gebäudes in dem Sie leben, ist all das, was für Sie einfach ‚normal‘ ist, was Sie akzeptiert haben zu sein, was Sie akzeptiert haben zu denken und zu empfinden, was Sie akzeptiert haben als wertvoll oder wertlos anzuerkennen.Und dieses Fundament ist meist sehr solide. Viel solider, als Sie wahrscheinlich gerne glauben möchten. Es lässt sich in Wahrheit gar nicht verändern. Wir bauen lieber dieses oder jenes Zimmer unseres Hauses aus, verschließen andere Zimmer vollständig, mauern sie zu und werfen den Schlüssel weg, als dass wir uns an die grundlegenden, fundamentalen Dinge wagten. 

    Diese Dinge können Sie durch keine Methode oder spirituelle Praxis verändern. Sie können so lange meditieren, wie Sie wollen, es wird nichts geschehen. Außer, dass Sie älter werden. Mit Veränderung ist es bei diesen Dingen also nicht getan... Lieber noch reißen wir das Haus bis auf seine Grundfesten ein, als dass wir uns an diese Fundamente selbst machen würden. Aber egal welches neue Haus wir darauf errichten, es werden immer die alten Fundamente sein, auf denen es steht. Sie können morgen einer neuen Denkschule anhängen, neue Rituale machen, Sie können vom Christentum zum Buddhismus übertreten, können mit einer ganz speziellen Meditationspraxis anfangen, sie wird immer nur auf dem Alten beruhen, das Sie unangetastet lassen, das Sie nicht verändern wollen... Sie haben vieles einfach so tief ak-zeptiert, dass Sie dieses permanent anwesende Rauschen Ihrer Akzeptanz gar nicht mehr bemerken. Und weil dieses Grundrauschen so tief und verzweigt in Ihnen klingt, können Sie die Musik des Lebendigen gar nicht mehr wahrnehmen.« 



  • Eine Welt voller Daten

    'Wo sind die Informationen in den Daten? 

    Wo ist das Wissen in den Informationen?

    Wo ist die Weisheit im Wissen?' 

    T.S. Eliot


    »Heute ist die Welt voller Daten, Informationen und Wissen. Dies ist nicht nur der Bereich der Unternehmen und der Politik, es ist auch jener der konventionellen Schulen und Univer-sitäten... Und all diese Daten, diese Informationen und all dieses Wissen machen es den Menschen schwer, anwesend zu sein; anwesend in ihrem eigenen Leben zu sein. Denn es sind zu viele Informationen und es ist zu viel Irrelevantes darunter. Daher kommt es heute -mehr als je zuvor, auf ein Lernen jenseits bloßer Informationen an, ein Lernen, das die Menschen dazu befähigt, sich persönlich zu erkennen und zu verändern, weiterzuentwickeln, wo gewünscht. Vielleicht sogar auf eine radikale, neue Weise… 


    Und so ausgerüstet -mit Intelligenz und Weisheit, navigieren diese Menschen geschickt durch diese unruhigen Zeiten…Dieses Lernen ist nicht das Lernen in jemandes Gefolgschaft. Sie brauchen keinen ‚Meister‘, keinen Guru, der Ihnen sagt, was Sie denken und wie Sie die Probleme des Lebens lösen sollen. Dieses Lernen kommt aus Ihnen selbst -oder es kommt nirgendwo her. Alles, was andere gedacht haben, ist nicht Ihr Denken, ist nicht Ihr Zugang zu den wichtigen Fragen des Lebens. Und deshalb nutzt Ihnen all das Informiertsein darüber, was andere dazu gedacht haben, gar nichts.« 


  • Nur das Eigene hat auch einen eigenen Wert

    » Sie sollten nicht versuchen, in irgendeinem Seminar, einem Buch oder im Gehabe eines Gurus die Lösung für Ihr persönliches Problem oder eine Erleichterung Ihres Leidens zu suchen. Das Ganze ist viel komplexer, als dass so etwas auch nur im Ansatz wirklich ginge. 


    Nur Sie selbst können sich dabei helfen, das Leben zu verstehen, wenn Sie ganz neu und kreativ denken. Dazu gehört auch, dass Sie das Leben nicht als von sich verschiedene, vereinzelte Probleme auffassen, von denen eines nach dem anderen erscheint und dann von Ihnen gelöst werden will. Solch eine Kette von Problemen -wenn Sie sich das einmal so vorstellen wollen, wird niemals zum Ende kommen. Das wird ewig so weitergehen, wenn Sie alles zerlegen und auch Ihre Probleme fragmentieren.  Ein Problem erzeugt das nächste. Bis in alle Ewigkeit. 


    Aber durch ein neues Denken, ein Umlernen Ihres Denkens, werden sich die Probleme und Konflikte, die Sie heute beschäftigen, mit denen Ihre Gedanken und Gefühle so beschwert sind und aus welchen letztlich alle die Disharmonien, alle Schmerzen, Ihre Leiden, alle Konflikte  hervorgehen, auflösen. Sie werden sich nicht durch das altgewohnte Denken auflösen. Nicht durch die üblichen Beruhigungsmittel der Religionen, Psychotherapien, Drogen, Vergnügungen...  


    Es handelt sich bei Ihren Problemen um ein Ganzes, in sich zusammenhängendes Gebiet. Wenn Ihr Geist in diesem Gebiet nach Einzellösungen sucht, wird er geradezu erstickt. Er ermüdet, er sieht irgendwann keinen Ausweg mehr. 


    Wenn Sie jedoch ohne diesen fragmentierten und alles zerlegenden Intellekt zuhören und das Ganze betrachten, dann werden Sie sehen, dass Ihr persönliches Problem eine ganz andere Bedeutung gewinnt; und auch, wenn dieses einzelne Problem nicht sofort gelöst wird, werden Sie womöglich die wahre Ursache des Problems erkennen... 

    Sie werden sehen können, dass Sie, wie alle anderen Menschen auch, -mehr oder weniger, von bestimmten Wünschen verzehrt werden, deren Gegenstände je nach Herkunft, Umgebung, Temperament und Erbanlage ein wenig verschieden sind. Und je nach Ihren persönlichen Verhältnissen, Ihrer persönlichen Erziehung in religiöser, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht haben Sie sich bestimmte Ziele setzen lassen, deren Verwirklichung Sie unaufhörlich verfolgen, und dieses Verfolgen beherrscht Ihr Leben und ist ein großer Teil des Unglücks, denn Sie sind dadurch unfrei. 


    Alles aber beginnt mit der Freiheit. «



Ein Interview / Podcast
  • Warum fehlt wirkliche Reflexion in der Wirtschaft?

    Ein Gespräch mit Patrizia und Bernhard Kaschek


    Patrizia und Bernhard Kaschek sind seit fast 20 Jahren auch Organisationsentwickler und Prozessberater für Unternehmen, NGOs und andere gemeinnützige Organisationen. Selber haben sie langjährige internationale Führungserfahrung auf Entscheiderebene. Sie begleiten Firmen, Organisationen und einzelne Führungskräfte  in Veränderungsprozessen und bringen „nachhaltiges“ Wissen, welches nicht lediglich auf Profitmaximierung basiert, ein. Sie hinterfragen dabei das System der Organisation als solches, damit auch ein Paradigmenwechsel in Unternehmen im Innen und Aussen stattfinden kann.


    Mit dem Spruch von Albert Einstein: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, bringen Patrizia und Bernhard Kaschek alternative Denkweisen in Organisationen ein.


    Historisch gesehen, sind in Zeiten von grossen Krisen, die Menschen bereit sich zu verändern. Scheinbar waren die Krisen bis anhin noch nicht gross genug, um auch wirtschaftlich einen Strukturwechsel einzuleiten. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Banken und die Automobilbranche. Viele Grossunternehmen sind noch weit davon entfernt, nachhaltig zu produzieren, gesamthaft zu denken und verantwortlich handeln.


    Warum fehlt die wirkliche Reflexion in der Industrie und Wirtschaft? Warum geht man den tieferen Gründen, die solchen Krisen zu Grunde liegen nicht nach? Warum Gewinnmaximierung nicht alles sein kann und wie kann eine nachhaltige Veränderung in Unternehmen stattfinden?


    Antworten dazu im Talkreich Podcast! Eine wahre Horizonterweiterung für jede Führungsperson!


    Zum Podcast >>>


  • Information, Wissen und Weisheit.

    » Vielleicht lesen Sie jetzt gerade diesen Text oder Sie hören ihn sich an in der Absicht, etwas ganz Neues zu erfahren. Aber in diesem Falle muss ich Sie leider enttäuschen. Denn ich habe nichts zu sagen, was andere nicht auch schon in ähnlicher Weise gesagt hätten. Ich weise auch auf nichts Neues hin, worauf nicht andere schon hingewiesen hätten. Daher lade ich Sie ein, sich diesen Themen und Texten nicht zu widmen, um neue Ideen zu gewinnen. Nutzen Sie vielmehr das, was Sie hier finden, um etwas Neues damit zu tun.

    Es geht bei allen von mir angesprochenen Themen nicht darum, dass Sie viel-leicht neue Informationen oder neues Wissen dazu ansammeln. Es ist kein Philosophieunterricht. Und neue Informationen selbst sind nach einer Sekunde be-reits veraltet, Sie haben sie auf eine bestimmte Weise eingeordnet, abgelegt. Was hat sich geändert? Alles, was Sie schon einmal gehört oder gelesen haben, ohne dass es in Ihnen eine Wirkung entfaltet hat, waren nur Informationen oder das Wissen von anderen. 


    Es kommt also nicht darauf an, etwas Neues zu hören oder zu lesen oder noch mehr Wissen zu einem bestimmten Thema anzusammeln. An diese Vorgehens-weise aber knüpfen viele Menschen die Erwartung, dass dieses Neue dann auf wundersame Weise und wie von alleine beginnen würde in Ihnen zu wirken, sie selber ‚neu‘ machen würde. Aber solch eine Neuigkeit wird es nie geben.


    Wenn Sie an die bekannten Weisen der Menschheitsgeschichte denken, z.B. an den Buddha und andere, dann sehen Sie immer eines: dass es sich bei der Weisheit um einen lebenslangen Weg handelt. Es ist wirklich ein Modus zu le-ben, wahrzunehmen, zu kommunizieren, zu arbeiten, Muße zu haben… Es geht nie um die eine Antwort auf die eine Frage… es geht nicht darum, ob Sie irgend-wo die ‚richtige‘ Information aufgelesen hätten und diese abrufbar wäre in Ihnen. 


    Sie können eher davon ausgehen, dass Sie ohnehin genug Informationen und Wissen haben. Vielleicht könnten Sie sich eher überlegen, wie Sie einiges davon los werden.


    Auch Wissen nutzt Ihnen noch nichts. Es wird erst durch Aktivität wirksam und nicht durch Anhäufung. Denn Wissen ist zunächst einmal nicht mehr als vernetz-te, in gewisser Weise geordnete Information. Wissen wird von Ihrem Verstand verarbeitet, verändert und zur Anwendung vorbereitet oder es verschwindet wieder im Vergessen. 


    Erkenntnis hingegen ist Wissen in Aktion. Sie werden also niemals etwas wirklich erkennen, wenn Sie nicht in die Aktion kommen. Denn eine theoretische Er-kenntnis gibt es nicht. Wissen ist theoretisch. Erkenntnis jedoch vereint immer das Theoretische und Praktische. Erst wenn Wissen zur Anwendung kommt, kann es also zur Erkenntnis werden. ‚Kann‘, denn dies ist kein automatisches Ergebnis. Nicht jedes angewandte Wissen wird auch zur Erkenntnis. Damit dies geschehen kann, braucht es einen wachen Geist.

    Und wenn Sie immer nur das Wissen von anderen anwenden, erkennen Sie auch nicht in der Weise, wie es vielleicht gut wäre. Erst eigenes Wissen in einer von geistiger Wachheit geprägten Aktion, wird zu eigener und damit bedeutsamer Erkenntnis.


    Also suchen Sie nicht nach neuen Informationen, sondern danach, was Ihren Geist transformieren kann. Und diese Transformation wird ein Prozess sein. Bei diesem Prozess werden Sie wahrscheinlich vergeblich auf eine spontane Erleuchtung warten. Diese Dinge gibt es nur in Geschichten; und interessanterweise in keiner der Geschichten um die großen Weisheitslehrer. Das wird also sehr wahr-scheinlich nicht passieren und es macht keinen Sinn darauf zu warten. Es ist als würden Sie auf einem Bahnsteig sitzen, wo es keine Gleise gibt. Welcher Zug soll dort halten und Sie mitnehmen?


    Die Transformation des Geistes ist eine längere Angelegenheit und hat nichts mit der Aufnahme von Informationen und deren Aggregation zu Wissen zu tun. Sie können das nur tun, und zwar nur Sie selbst und aus sich heraus, aber nicht durch die Aufnahme von Informationen oder durch die Verbindung von Informa-tionen zu Wissen.

    Wenn Sie sich wirklich dazu entschließen, Ihr Leben zu verändern, so wird dies immer nur durch ein waches Tun geschehen können, in einem Zustand höchster Aufmerksamkeit und Energie. Vielfach wird dies unangenehm sein, Sie werden Entbehrungen und Enttäuschungen erleben, vielleicht werden Sie sogar Schmer-zen auf sich nehmen müssen. 


    Dieser Prozess der geistigen Transformation wird Ihr gesamtes Leben berühren. Vielleicht sollten Sie sich das überlegen. Denn wenn Sie sich entschließen, brau-chen Sie dafür viel Disziplin, eine Disziplin im Geistigen, denn sonst werden Sie keine der Schwierigkeiten, die Ihnen begegnen, aushalten können und für Ihre Transformation nutzen. Sie werden aufgeben und weiter in Ihren Illusionen leben. Es ist ein Prozess und für diesen Prozess gibt es keine Abkürzung.


    Ihr Leben zu verändern, ist also keine Sache der ‚richtigen‘ Informationen, die Sie weiter anhäufen müssten. Informationen, das sagte ich zu Beginn bereits, führen zu nichts, außer, dass Sie während des kontinuierlichen Anhäufens von Informationen immer älter werden, so wie die Informationen selbst. Informati-onen haben keine Kraft, sie entfalten keine Dynamik, die Ihnen den eigenen Prozess, von dem ich sprach, abnehmen würde. 

    Gerade in der heutigen Zeit, die die schnelle und kurze Information so sehr nutzt und offenbar schätzt, sollten Sie sich gewahr sein, dass Information nichts mit Ihrer Möglichkeit zu einem Leben in Erkenntnis und in Ihrer eigenen Weisheit zu tun hat. «


Dieser Text steht auch als PDF zur Verfügung: Download

    Some leaves in English language

    The Problem of this World
    A Path to Wisdom

      My wornout shoes... (A reminder)
      Who do you want to be in a common crisis?

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